Folge #6 – Ein Tic anders: Martins Leben mit Tourette
Shownotes
Die Betroffenen zucken und schreien, ohne es zu wollen. Manche stoßen Schimpfwörter aus. Ungeschminkte und ehrliche Einblicke in ein Leben mit Tourette.
Hier findest du Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst:
Wenn ihr mit Martin ins Gespräch gehen möchtet:
Tourette Syndrom Homepage Deutschland - allgemeine Infos, Stand der Forschung:
Landkarte Tics & Tourette Syndrom - Übersicht über Fachärzte in Deutschland:
Und das passiert in der Folge:
00:29 Vivi begrüßt ihre Hörer und stellt den heutigen Gast vor. Martin, 36, IT-Spezialist. Und seit drei Jahrzehnten Tourette-Patient. Zunächst möchte Vivi von ihm wissen, wie und wann es mit der Erkrankung bei ihm losging.
01:30 Martin erzählt von den ersten Tics, die bei ihm mit sechs Jahren auftraten und dann häufiger und intensiver wurden. Besonders schlimm war es im Alter von 13 Jahren, als die körperlichen und vokalen Tics besonders intensiv wurden.
03:58 Martin erzählt von der Diagnose Tourette, die er im Alter von neun Jahren bekommen hat – und warum das für seine Mutter deutlich schlimmer war als für ihn.
07:00 Vivi möchte nun wissen, wie sich ein Tic anfühlt, wie er sich ankündigt. Martin berichtet von dem so genannten Vorgefühl und dem Druck, dieses Gefühl befriedigen zu müssen. Er erzählt von der Möglichkeit, Tics zu unterdrücken, warum das oft nur die zweitbeste Lösung ist und wie sich die Symptome im Laufe der Zeit entwickelt und verändert haben.
12:50 Vivi fragt, wie sich Martin im Berufsleben zurechtfindet. Er erzählt von positiven Erfahrungen zu Beginn seiner Ausbildung und auch später als Freiberuflicher IT-Berater. Er hat aber auch negative, diskriminierende Erfahrungen gemacht, etwa als ihm Stellen aufgrund seiner Erkrankung verweigert wurden.
15:52 Vivi fragt Martin nun nach seinen Erfahrungen beim Dating, beim Kennenlernen von Frauen, in Partnerschaften. Und Martin erzählt offen und ehrlich, wie es ihm in den vergangenen Jahren erging und dass es seit der Pandemie für ihn deutlich schwieriger geworden ist, jemanden kennenzulernen.
19:06 Martin spricht von den unterschiedlichen Reaktionen seiner Umgebung auf ihn. Er ist erstaunt, wie offen manche älteren Menschen auf ihn zugehen, und wundert sich über manche Begegnung mit jungen Menschen, die von Tourette noch gar nichts gehört haben. Und er erzählt davon, wie frustrierend es ist, wenn man von Menschen nicht ernst genommen wird.
24:12 Vivi fragt nun, ob Martin seinen Frieden mit der Erkrankung gemacht hat. Er berichtet von seinem Umgang mit Tourette und davon, was ihm geholfen hat, die Tics zu akzeptieren. Das Geheimnis: der offene Umgang damit. Sich nicht zu verstecken, sondern sich so zu zeigen, wie man wirklich ist.
27:34 Vivi möchte abschließend wissen, was der erwachsene Martin dem jungen Teenager Martin mitgeben würde, was er ihm raten würde. Und Martin sagt: „Hey! Mach weiter. Das ist gut. Es ist hart. Ich weiß es. Aber mach einfach weiter. Es wird irgendwann wieder besser. Das kannst du mir glauben.“
28:21 Vivi verabschiedet sich und verweist auf die kommende Folge.
Neuer Kommentar